Jesus hat uns ein ganz ungewöhnliches Gebot gegeben:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. (Joh 13,34-35)
Wie hat Jesus geliebt? Wie müssen also wir einander lieben?
Vielleicht helfen die folgenden Sätze zur Besinnung:
Wer liebt, lässt sich auf den Menschen ein. Wer liebt, sieht vor allem das Gute im Menschen.
Wer liebt, schliesst niemanden von seiner Achtung aus. Wer liebt, verzichtet darauf, über andere schlecht zu denken und zu reden. Wer liebt, ist nicht nachtragend. Wer liebt, versucht sich in den anderen einzufühlen und ihn zu verstehen. Wer liebt, freut sich über das Glück des anderen.
Wer liebt, hat Zeit für den anderen. Wer liebt, ist bereit, zuzuhören. Wer liebt, hat Geduld.
Wer liebt, geht keinem aus dem Weg, der Hilfe braucht. Wer liebt, ist bereit, immer wieder zu verzeihen. Wer liebt, richtet nicht. Wer liebt, vergilt nicht Böses mit Bösem. Wer liebt, vermeidet im Rahmen des Möglichen, was wehtut, stört und verärgert. Wer liebt, ist sich seiner Verantwortung für das Gemeinwohl bewusst und trägt Gemeinschaftspflichten mit. Wer liebt, schützt die Freiheit des anderen. Wer liebt, achtet Autorität. Wer liebt, lässt sich von der Not in der Welt anrühren.
Wer liebt, versucht zu helfen, ohne sich zu schonen. Wer liebt, ergreift Partei für die Hilflosen, die Armen, die Nichtgeachteten. Wer liebt, bewertet den Menschen nicht nach seiner sozialen Stellung, seiner Ausbildung, seiner Abstammung, seinem Alter oder seiner Gesundheit. Wer liebt, überwindet Vorurteile.
Wer liebt, versucht gerecht zu sein. Wer liebt, setzt sich für den Frieden ein. Wer liebt, fängt bei denen an, die ihm am nächsten stehen: beim Ehepartner, bei den Kindern, bei den Verwandten, bei den Nachbarn, Bekannten und Kollegen. Wer liebt, lässt sich etwas sagen und nimmt Kritik dankbar an. Wer liebt, ist bereit, seine Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten. Wer liebt, auf den kann man sich verlassen. Wer liebt, versucht seine tägliche Arbeit als Dienst an den Menschen zu sehen und zu tun.