Ein in Irland entstandener Hymnus, der dem Heiligen Patrick (385-461, Festtag 17. März), Bischof und Bekenner, zugeschrieben wird. Der in zwei Varianten überlieferte Hymnus ist eine Lorica, ein Schutzlied, und wurde vermutlich als Morgengebet verwandt. (Vgl. David Adam: Segen. Über mir, vor mir, unter mir. Gebetserfahrungen aus dem irischen Segen, Konstanz 1993, S. 9, 21.)
Ich binde mich heute an den Starken der Dreieinigkeit. Ich rufe denselben an, der drei in eins und eins in drei ist. Ich binde den heutigen Tag für immer
durch die Kraft des Glaubens, Christi Inkarnation, seine Taufe im Jordan,
seinen Tod am Kreuz für mein Heil, sein Hervorbrechen aus dem verschlossenen Grab, seine Auffahrt in den Himmel, sein Kommen am Tag des Gerichts. Ich binde mich heute daran.
Ich binde mich heute an die Macht der grossen Liebe der Cherubim, an das wohlwollende Urteil in der Stunde des Gerichts gut gemacht, den Dienst der Seraphim, den Glauben der Bekenner, das Wort der Apostel, die Gebete der Patriarchen, die Schriften der Propheten. die guten Taten, die für den Herren geschahen und die Reinheit der jungfräulichen Seelen. Ich binde mich heute an die Tugenden des strahlenden Himmels, die herrliche, lebensspendende Sonne, die Blässe des Mondes am Abend, das Aufblitzen unbeschränkten Lichtes, das stürmische Aufeinandertreffen wehender Winde, die feste Erde, das tiefe salzige Meer rund um die ewigen Felsen. Ich binde mich heute an die Macht Gottes, die mich hält und führt, sein Auge, das über uns wacht, seine Kraft, die dich stehen lässt.