Du hast uns die Liebe als Arznei gegeben, 0 Gott und willst, daß der Arzt in dieser Liebe eingeschlossen sei, um den Kranken zu heilen. So wie Deine Liebe kein Ende hat, soll auch unser Forschen und Dienen kein Ende haben. Ohne Deine Hilfe ist der Arzt machtlos, aber mit Dir vermag er das Höchste. Du bedienst Dich unser, weil Du selber gern im Verborgenen bleibst. Dein Wille ist, daß Du durch uns die Kranken heilst. Du gießest in das Herz eine Freude am ewigen Leben und jeder, der an Dich glaubt, wird lebendig auferstehen und den Tod nicht schmecken. Du hast im Menschen die Kräfte aller Elemente geheimnisvoll zusammengefasst, so wie ein Arzt, der aus den Säften der Kräuter die Kraft zum Heilen zieht. Laß mich alles zum Nutzen der Kranken nach bestem Vermögen und Urteil anordnen, alles Schädliche von ihnen fernhalten. Laß mich heilig und rein meine Kunst und mein Leben bewahren. Amen.
Philippus Paracelsus, Theophrastus Bombastus von Hohenheim. "493-"54"; Arzt, Philosoph, Begründer der ärztlichen Ethik, einer der berühmtesten deutschsprechenden Gelehrten der Renaissance Blaise Pascai