Mein Gott, ich liebe dich nicht. Ich will es nicht einmal. Ich bin deiner überdrüssig. Vielleicht glaube ich überhaupt nicht an dich. Aber sieh auf mich im Vorübergehen. Wenn du Lust hast, dass ich an dich glaube, dann gib mir den Glauben. Wenn du Wert darauf legst, dass ich dich liebe, dann gib mir die Liebe. Ich habe von all dem nichts, und ich kann nichts dazu tun. Ich gebe dir, was ich habe, meine Schwäche, meinen Schmerz und diese Zärtlichkeit, die mich peinigt, und die du wohl siehst. Das Elend meines Zustands - das ist alles - und meine Hoffnung. Marie Noel aus: Marie Noel, Erfahrungen mit Gott.
Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1980