Seinen Engeln hat er geboten, eine staunenswerte Herablassung und in Wahrheit grosser Erweis der Liebe! Wer hat geboten? Wem? Weswegen? Was? Erwägen wir aufmerksam, liebe Brüder, dieses grosse Gebot! Prägen wir es sorgsam unserm Gedächtnis ein! Wer hat geboten? Wessen Engel sind es? Wessen Geboten gehorchen sie? Wessen Willen unterwerfen sie sich? Seinen Engeln also hat er deinetwegen geboten, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Sie zögern auch nicht, dich sogar auf den Händen zu tragen. Die höchste Majestät also hat den Engeln, und zwar ihren Engeln, geboten. Jenen erhabenen, seligen und nicht minder ihr nahe stehenden mit ihr verbundenen, in Wahrheit vertrauten hat sie deinetwegen geboten. Was bist du? Was ist der Mensch, dass Du seiner gedenkst? Des Menschen Sohn, dass Du ihn beachtest? Als ob der Mensch nicht Fäulnis wäre, des Menschen Sohn ein Wurm! Doch was, meinst du, hat er deinetwegen geboten? Dass sie dich behüten.
Deutsches Brevier, 4. Aufl., Pustet-Verlag, Regensburg S.1323