Du willst, so sagst du, das Herz aus Stein aus der Brust mir nehmen und ein lebendiges geben. Aber wird das nicht weh tun? Wird das lebendige Herz nicht heftig und stark reagieren auf Trauer und Schmerz und jegliches Unrecht, das mir und anderen geschieht? Das lautlose Leid der ungeborenen Kinder, wird es mir nicht genauso zu Herzen gehen, wie das stille Sterben der Bäume oder der Blick des mutlosen Freundes? Mit welchen Freuden willst du das ausgleichen?
Mit wieviel Zärtlichkeit die andere Waagschale füllen, dass ich im Gleichgewicht bleibe? Werde ich in meiner Verwundbarkeit das fühllose, praktische, steinerne Herz nicht zurückschreien in meine Brust?
Ausgestattet mit dem lebendigen Herzen erwarte und verlange ich hier und jetzt, dass du mich überwältigst mit deiner Begeisterung. Dass du mir langen Atem, Feuer und Kraft gibst, dass du mich trägst auf sehr starken, sehr sicheren Flügeln!