Meine Kinder, klein ist euer Herz, doch das Gebet macht es gross und fähig, Gott zu lieben. Das Gebet ist ein Vorgeschmack des Himmels, ein Labsal aus dem Paradies.
Niemals lässt es uns ohne Trost.
Im guten Gebet schmilzt das Leid Wie der Schnee in der Sonne.
Das Gebet ist wie ein erfrischender Morgentau, doch nur der spürt ihn, der mit reinem Herzen betet.
Bedenkt, meine Christen, der Schatz eines Christen liegt nicht auf der Erde, er ist im Himmel. Dorthin müssen wir unsere Gedanken richten, WO unser Schatz ist.
Diejenigen, die nicht beten, wenden sich ganz der Erde zu und sind wie ein Maulwurf, der bemüht ist, ein Loch zu graben, um sich zu verstecken. Sie lieben nur Irdisches und Materielles. Stumpfsinnig, ohne ein Gefühl für das Göttliche zu haben, denken sie nur an zeitliche Güter. Wer nicht betet, gleicht einem jener schweren Hühner, die nur eine kurze Strecke fliegen können und sogleich wieder zu Boden fallen. Dann graben sie sich ein, indem sie die Erde aufscharren; sie bedecken damit den Kopf und scheinen dabei ihr einziges Vergnügen zu finden. - Wer aber betet, gleicht einem kühnen Adler, der hoch in den Lüften segelt; er scheint sich immer mehr der Sonne nähern zu Wollen. Das ist der gute Christ auf den Schwingen des Gebets.
Beten ist etwas Schönes. Wer in der Gnade Gottes ist, den braucht man es nicht zu lehren. Er lernt es von selbst.
Der liebe Gott braucht uns nicht. Wenn er uns aber auffordert zu beten, dann tut er es deshalb, weil er unser Glück will und wir dieses nur im Gebet finden. Wenn er uns, seine kleinen Geschöpfe, kommen sieht, neigt er sich uns zu, wie ein Vater es tut, um sein Kind anzuhören, das mit ihm sprechen will.
Worte und Gebete des heiligen Pfarrers von Ars